Heute ist der




Spenge:
 
 

die Geschichte

geschichtliches aus der RegionSpenge ist eine junge Stadt. 1969 wurde aus den Gemeinden Wallenbrück, Hücker-Aschen, Spenge, Bardüttingdorf und Lenzinghausen (dem Amt Spenge) im Zuge der kommunalen Neugliederung die Stadt Spenge gebildet.
Ein Blick in das Buch der Geschichte aber zeigt, dass Spenge auch Siedlungsraum in der Vorzeit war. Funde aus der Steinzeit, bronzezeitliche Grabhügel sowie ein Siedlungsplatz aus der vorrömischen Eisenzeit (Lenzinghausen) belegen dies. Die älteste urkundliche Erwähnung bezieht sich auf die Ev. Marienkirche in Wallenbrück im Jahre 1096. Noch heute kann hier eine Steinplatte mit einer Relieffigur eines jugendlichen Heiligen, der in der Hand ein Kirchenmodell hält, besichtigt werden. Nach örtlicher Tradition handelt es sich um die Darstellung des im Alter von 12 Jahren verstorbenen Kirchenstifters Gerhard.

Die anderen Spenger Ortsteile wurden im 12. bzw. 13. Jahrhundert zuerst erwähnt. Vermutlich geht ein Vorgängerbau der Spenger St. Martinskirche bis ins 9. Jahrhundert zurück. Der jetzige Bau ist eine Eigenkirche der bis 1220 genannten Edlen von Spenge. Sehenswert ist in dieser Kirche der Martinsaltar, der um 1470 entstanden ist und ein besonders schönes Exemplar mittelalterlicher westfälischer Holzbildhauerkunst darstellt. Der Kirchengemeinde Spenge ist es 1993 gelungen, diesen Altar wieder nach Spenge zu holen. Übrigens ist St. Martin auch Namenspatron des gleichnamigen Stifts, einem modernen Spenger Alten- und Pflegeheim; ebenso war er bis zur Stadtgründung im Spenger Wappen abgebildet. Zwei historische Wasserburgen gehören zum Stadtbild: die Mühlenburg und die Werburg. Beide Anlagen gehen zurück auf die Spenger Adelsfamilie v. Ledebur. Sie wurden urkundlich erstmals im Jahre 1468 erwähnt, als Heinrich Ledebur seine beiden Güter an die Söhne übergab.

Von der Werburg hat sich das reizvolle Torhaus aus dem Jahre 1596 erhalten. Dabei handelt es sich um einen Bruchsteinbau im Stil der Weserrenaissance mit Hausteingliederung sowie einzelnen Zier- und Spitzquadern. Erhalten ist ebenfalls ein ansehnliches Wirtschaftsgebäude, dessen Fachwerkobergeschoss ins 17. Jahrhundert datiert. Mit einer renovierten großen Fachwerkscheune bildet das Gebäudeensemble bei vielfältigen Anlässen einen besonderen Treffpunkt für die Spenger Bevölkerung und ihre Vereine. Im Werburger Torhaus ist heute das Trauzimmer des Standesamtes untergebracht, es wird wegen des romantischen Ambientes gern genutzt. Obwohl die Werburg während des 30jährigen Krieges durch eine kaiserliche Reiterkompanie geplündert wurde (1625), hatten spätere Bewohner ein gemustertes barockes Pflaster im Innenhof anbringen lassen, Funde einer archäologischen Grabung lassen auf wohlhabende Bewohner in dieser Zeit schließen.

Über die Grenzen Spenges hinaus ist in der jüngeren Geschichte die tätliche Auseinandersetzung zwischen Sozialdemokraten und Angehörigen konservativer Kreise (die sog. "Spenger Schlacht") vom 9. August 1891 bekannt geworden. Im ausgehenden 19. und zu Beginn des 20. Jahrhunderts prägten die Zigarrenindustrie (auch mit Heimarbeit) und die Holz- und Textilindustrie Spenge. Dieser Blick in die Geschichte soll genügen. Wer sein Interesse an geschichtlichen Fragestellungen vertiefen möchte, ist im Spenger Stadtarchiv mit Akten, die bis ins 18. Jahrhundert zurückreichen, herzlich willkommen. Die heutige moderne Stadt Spenge wird durch eine Vielzahl von spezialisierten Einzelhandelsgeschäften und Dienstleistern in der Fußgängerzone, am Blücherplatz und an der Langen Straße geprägt. In der Wirtschaftsstruktur sind besonders mittlere Betriebe hervorzuheben, die Möbel und Polstermöbel, Möbelbeschläge, Textilien und Bekleidung produzieren oder Papier verarbeiten. Landwirtschaftlich genutzte Flächen sowie Handwerk und Handel prägen Spenge ebenso.

Quelle: Stadt Spenge

 
[Bünde/Enger/Herford/Kirchlengern/Löhne/Rödinghausen/Spenge/Vlotho]

   © copyright & sponsored by SchulzeOnlineService